auf dem Dach des Kenyatta International Convention Center

Nairobi lässt uns einfach nicht los.

Zum einen weil die Stadt durchaus interessante Aspekte hat, einen eigenen Nationalpark direkt neben der Stadtautobahn hat, wo wir im Vorbeifahren Büffel, Nashörner und Zebras sehen. Ein Guide zeigt uns Kibera, einen riesigen Slum mit vermutlich mehr als eine Million Bewohner (niemand weiß es genau). Dort herrschen zwar sehr primitive Verhältnisse in Bezug auf Wohnkultur und Hygiene, aber dort brodelt das Leben. Es gibt nichts, was es in Kibera nicht gibt. Wenig Miete zu bezahlen, nah zum City Center zu wohnen und die Community sind drei Hauptgründe, warum so viele Nairobianer die beengte und unkomfortable Wohnsituation auf sich nehmen.

Blickt man auf die Stadt vom Dach des Kenyatta International Convention Center aus, ist der namensgebende Fluss – Nairobi = cool water – nicht zu entdecken. Zu wenig breit, zu umbaut ist das Wasser, als dass man es zwischen den Häusern ausmachen könnte. Nicht vorstellbar in anderen Großstädten mit Flüssen wie Paris, London, Budapest etc.

Nairobi lässt uns einfach nicht los.

Zum anderen: insgesamt haben wir vier mal in unser Hotel eingecheckt. Das Tamarind Tree Hotel wurde schon fast so etwas wie eine zweite Heimat, dabei sollte es doch eigentlich nur die Übernachtung nach und vor einem Flug sein. Doch der Streik der Kenya Airlines Piloten verändert alles. Statt einzuchecken stehen wir sechs (in Zahlen: 6) Stunden in einer Warteschlange auf dem Trottoir des Terminalgebäudes bis wir endlich vor einer der drei – immerhin drei – Airline-Mitarbeiter sitzen, die sich mit bewundernswerter Gelassenheit unserem Problem widmet, nämlich einen anderen Flug nach Colombo zu finden, der aber erst zwei Tage später abhebt als der geplante. Also, wieder zurück ins Tamarind. Davor nehmen wir unsere Eva noch einmal in den Arm. Dabei hatten wir uns schon so an unser Dreier-Team gewöhnt, nachvollziehbar in Profi-Qualität auf Evas Insta-Seite („ich hab das studiert“)

Zwei Tage später brechen wir erneut auf um abzuheben. Diesmal lautet das Handicap: der Pass ist weg. der Pass ist weg. verzweifeltes Suchen, Nachfragen bei Lost&Found Office, Security-Beamten, letztlich wieder bei der Kenya Airline. Eins ist schnell klar: der Flieger nach Colombo fliegt ohne uns. Doch ein unglaublich bemühter und akribischer Airline-Mitarbeiter namens Joshua nimmt sich unseres Problems an, führt diverse Telefonate, besorgt uns kostenlos einen neuen Flug, wieder zwei Tage später, damit wir Zeit haben uns um die Pass-Sache zu kümmern. Also wieder zurück ins Tamarind. Dort kennt man uns jetzt schon. Weit nach Mitternacht schreibt Joshua uns noch Whats-App-Nachrichten um uns aufzubauen. Am nächsten Morgen, als wir gerade zur deutschen Botschaft aufbrechen wollen, kommt die wichtigste aller WhatsApps: „Your passport was found in the airport and can be picked up.“ Tatsächlich war der Pass in einem Security-Scanner aus dem Rucksack gefallen. OMG. Der Pass ist wieder da. Alle bad- und worst-case-scenarios, die wir uns schon ausgemalt hatten sind passé. Es kann weitergehen. Sri Lanka, wir kommen.